Knapp an WM-Bronze vorbei
Innsbruck,
Was für eine Aufholjagd, was für eine Top-Leistung, was für ein beeindruckendes Comeback – auch wenn am Ende 4 Hundertstel-Sekunden auf WM-Bronze fehlten!
Janine Flock hatte sich am Donnerstag bei der Skeleton-WM auf der legendären Olympia-Bobbahn von St. Moritz (SUI) mit Streckenrekord (1:08,11 Minuten) im zweiten Lauf von Rang 9 auf 6 vorgeschoben und am Freitag ging es im dritten Heat mit einem soliden Lauf noch weiter nach vorne auf Platz 4. Dort war dann leider Endstation, obwohl im Herzschlagfinale die Kanadierin Jane Channell noch vom 3. auf den 6. Platz zurückfiel. Dafür schob sich die zweite Kanadierin Mirela Rahneva mit der drittbesten Laufzeit wieder um 4 Hundertstel an Flock vorbei.
Auch der Kampf um Gold wurde zum Hundertstel-Krimi: Die Olympiazweite und Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres Kimberley Bos aus den Niederlanden legte Laufbestzeit vor, doch die 23-jährige Vorjahres-Junioren-Weltmeisterin Susanne Kreher behielt die Nerven und blieb mit zweitbester Laufzeit um eine Hundertstelsekunde vorne.
Wie stark die Leistung von Janine Flock 140 Tage nach ihrer Bandscheiben-Operation bei dieser Weltmeisterschaft tatsächlich war, zeigt nicht nur ihr Streckenrekord, sondern auch ein Blick auf die Ergebnisliste, wen die 33-jährige Tirolerin unter anderen hinter sich gelassen hat. Zum Beispiel die Rekord-Weltmeisterin, Titelverteidigerin und Gesamtweltcup-Führende Tina Hermann, die mit 1,05 Sekunden Rückstand Rang 5 belegte und dessen deutsche Teamkollegin Olympiasiegerin Hannah Neise, die gar nur Platz 15 (+4,70) erreichte.
„Da sieht man welche Qualität das Starterinnenfeld hat und wie eng es bei uns im Skeleton zugeht. Im vierten Lauf hätte ich die Bande aus dem Horse-Shoe heraus nicht bekommen dürfen. Aber was soll’s, ich war zumindest knapp dran“, sagte eine hörbar schwer erkälte Janine Flock. Aber das wollte sie nicht als Ausrede gelten lassen.
Foto: IBSF