Olympia-Saison im Blick: Bobteams feilen am Material
Innsbruck,
Die österreichischen Bobteams rund um die Pilot:innen Katrin Beierl, Lea Haslwanter, Markus Treichl und Jakob Mandlbauer haben ihre ersten Testfahrten mit dem neu entwickelten Zweierbob auf Eis absolviert. Schauplatz war die Olympiabahn von Lillehammer (NOR), wo die Mannschaft von Nationaltrainer Wolfgang Stampfer einen intensiven Trainingsblock einlegte. „Anfangs war alles perfekt: kalte Temperaturen, gutes Eis, wenig Feuchtigkeit“, schildert Stampfer im Gespräch. „Doch dann hat das Wetter komplett umgeschlagen. Plötzlich war es warm, feucht, die Bahn voller Reif – da war kaum noch eine konstante Aussage möglich.“
Drei Varianten auf dem Prüfstand
Der neue Zweierbob ist das Herzstück eines Materialprojekts, gleich in drei Varianten wurde er in Lillehammer getestet. Zum Vergleich diente ein bewährtes Modell aus der Vorsaison. Doch so richtig schlau wurde man aus den Fahrten noch nicht: „Die Bobs sind gut, sie halten mit den bisherigen Modellen mit. Da sich die Bedingungen so schnell geändert haben, waren die Fahrten kaum vergleichbar. Es wäre unseriös, da eine genaue Analyse aufgrund des wetterbedingten Rahmens nicht möglich ist“, so Stampfer. „Aber ob sie tatsächlich den gewünschten Fortschritt bringen, das wird sich im Rahmen der Trainingswoche bzw. beim Weltcupwochenende in Cortina zeigen.“
Dort will man die neuen Geräte auch tatsächlich in den Einsatz schicken – sowohl bei Treichl und Mandlbauer als auch bei Beierl und Haslwanter. „Wir werden natürlich Referenz-Bobs dabeihaben, um vergleichen zu können. Aber die echte Standortbestimmung gibt es erst im Wettkampf.“
Gute Frühform im Team
Positiv stimmt den 53-Jährigen hingegen die Fitness seiner Athlet:innen. „Die Startzeiten sind schon besser als im Vorjahr“, berichtet er. Vor allem Markus Sammer und Sascha Stepan vom Team Treichl hätten im Training starke Werte geliefert, auch bei den Frauen sei man „wirklich sehr zufrieden“.
Ab Anfang November übersiedelt das Team auf die neue Olympiabahn in Cortina d’Ampezzo, wo zunächst Training und dann am 22. und 23. November auch der Weltcupauftakt auf dem Programm stehen. Rund 35 Fahrten sind bis dahin geplant, bevor die letzten Feinschliffe für die Saison erfolgen.
Unterm Strich zieht Stampfer ein vorsichtig positives Resümee aus Lillehammer: „Wir sind zufrieden, aber eine endgültige Aussage über das Material ist noch zu früh. Die Generalprobe in Cortina wird zeigen, ob wir den erhofften Fortschritt gemacht haben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir damit einen Schritt nach vorne gemacht haben.“
Bis dahin gilt es, die Form zu halten – und die letzten Stellschrauben am Material wie auch im Team richtig zu drehen. Denn eines ist klar: Der Start in die Olympia-Saison steht noch in den Startlöchern, und die entscheidenden Fahrten stehen noch bevor.