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Österreichischer Bob- und Skeletonverband

Eduard-Bodem-Gasse 6 / 3. OG
A-6020 Innsbruck

Training, Tests, Träume: Olympia im Fokus

Training, Tests, Träume: Olympia im Fokus

Innsbruck, 

20. September 2025

Am Wiener Heldenplatz herrscht am Tag des Sports traditionell Ausnahmezustand: Tausende Fans, volle Pagoden, Selfies und Autogramme im Akkord. Mitten drin: Katrin Beierl, Österreichs Aushängeschild im Bobsport. Gemeinsam mit Jakob Mandlbauer und Samuel Maier signiert sie Poster, posiert mit Kindern und plaudert mit Fans. Fünf Monate vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo ist das für sie nicht nur Pflichtprogramm, sondern auch ein willkommener Motivationsschub.

„Es war ein Sommer wie jeder andere – nur besser, weil endlich ohne Rückenschmerzen“, erzählt Beierl mit einem Lächeln. Training, Materialtests, dazu organisatorische Hürden wie die Staatsbürgerschaftsfrage für ihre neue Anschubpartnerin Christania Williams – langweilig wurde es nicht. Den größten Unterschied machte aber der Umzug nach St. Pölten. „Landschaftlich nicht so schön wie Innsbruck, aber im Olympiazentrum haben wir perfekte Bedingungen“, sagt die 32-Jährige. Acht Wochen lang schoben Beierl und ihr Team Woche für Woche in der Eishalle an – eine Spur ins Eis gezogen, Vollgas, bremsen, Spur wieder ausbessern. „Da sind wir wirklich froh, dass die Eismeister uns den Rücken freihalten und nach jeder Einheit zwei Stunden lang am Eis schuften. Ohne die könnten wir das vergessen.“

Der Sommer gipfelte in der Anschub-WM, wo Beierl ihre neue Athletik unter Beweis stellen konnte. Ein kleiner Rückschlag kam zuletzt mit einer Bauchmuskelverletzung – „nicht so tragisch“, winkt sie ab. In zwei Wochen soll der Leistungstest wieder voll gehen, rechtzeitig vor dem ersten großen Eistraining Mitte Oktober in Lillehammer. „Wir wollten eigentlich durchtrainieren, aber der Körper erinnert einen manchmal daran, dass man nicht jünger wird“, sagt Beierl augenzwinkernd.

Und dann liegt der Fokus schon auf Cortina. Die Olympiabahn ist noch Baustelle, beim Homologieren war sie zehn km/h langsamer als berechnet. „Das ist ungewöhnlich, normal ist es andersrum. Aber es war cool, das Dorf schon mal zu sehen und ein Gefühl für die Wege zu bekommen. Die Bahn schaut gut aus, aber ohne die richtigen Speeds kann man wenig sagen. Da geht es allen gleich.“

Am Heldenplatz jedenfalls ist der Speed nicht das Thema. Dort geht es um Nähe zu den Fans. „Früher war ich als Gast da, mittlerweile die letzten zehn Jahre als Athletin. Es ist schön zu sehen, wie viele Leute Bob feiern, manche kommen sogar mit vorbereiteten Fotos.“ 

Zwischen Autogrammen, Selfies und Smalltalk merkt man Beierl an: Sie ist angekommen in ihrer Rolle – nicht nur als Athletin, sondern auch als Botschafterin für ihren Sport.