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Österreichischer Bob- und Skeletonverband

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Beierl zurück im Vollgas-Modus

Beierl zurück im Vollgas-Modus

Innsbruck, 

29. Juli 2024

Sport-Outfit statt Polizei-Uniform! Hanteln statt Handschellen! Bob-Pilotin Katrin Beierl hat im Juli in der Polizeiinspektion Axams ihren Dienst absolviert, ab 1. August schaltet die Niederösterreicherin wieder in den Vollgas-Modus. Die „beste Vorbereitung der letzten Jahre“ macht Lust auf mehr.

„Es war interessant, weil es die Kolleg:innen sehr abwechslungsreich gestaltet haben, aber auch brutal anstrengend“, fasst Katrin Beierl die letzten Wochen in der Polizeiinspektion Axams zusammen. Die 30-Jährige, die seit 1. September 2020 dem Spitzensportkader des Bundesministeriums für Inneres angehört und nächstes Jahr ihre Dienstprüfung absolviert, versuchte Job und Training unter die blaue Tellerkappe zu bekommen.

Eine Herausforderung, wie die zweifache Olympia-Teilnehmerin zugibt. „Wir haben die Umfänge etwas runtergeschraubt, speziell beim Krafttraining habe ich gemerkt, dass nicht so viel Punch dahinter ist wie sonst“, so Beierl. Und: „Ich bewundere alle Athlet:innen, die es schaffen, neben dem Sport noch einen Job zu machen. Ich bin nach jedem Dienst um 9 Uhr ins Bett gefallen und eingeschlafen. Aber wer weiß, vielleicht wirkt es sich sogar positiv aus – beim Bundesheer hatte ich nach der Grundausbildung auch eine super Kondition!“

Re-Start mit Wow-Effekt

Ab 1. August heißt es für die Gesamt-Weltcupsiegerin 2020/2021 wieder: Vollgas und volles Programm. Nach der Weltmeisterschaft in Winterberg gönnte sich Beierl eine zweiwöchige Auszeit, seit April läuft die Vorbereitung für die nächste Saison.

Problemlos, betont die Athletin vom ASKÖ Bob- und Skeletonsportclub Himberg: „Die letzten Jahre gab es immer irgendwelche Einschränkungen oder Wehwehchen, aber heuer konnte ich bis jetzt gut durcharbeiten. Es ist sicher die beste Vorbereitung der letzten Jahre“, freut sich Beierl, die neben dem Olympiazentrum Sportland Niederösterreich seit dem Winter 2023  auch mit Christopher Schröck im Bereich Trainingstherapie zusammenarbeitet, um die Rückenschmerzen nachhaltig in den Griff zu bekommen.

„Ich war an dem Punkt, dass ich einen völlig neuen Weg einschlagen musste, weil gar nichts mehr gegangen ist. Die Schmerzen waren so groß, dass ich Deadlifts mit maximal 40 Kilo machen konnte. Mit Basefive bin ich ‚back to basic‘ gegangen“, musste Beierl viele Techniken umlernen.

Ein Re-Start mit Wow-Effekt. „Anfangs haben mich Kniebeugen auf Keilen mit 40 Kilo komplett zerlegt, wo sonst 110 oder 120 Kilogramm gegangen sind“, bekam der Trainer nicht nur eine Sprachnachricht, ob das wohl alles seine Richtigkeit hat. Der Erfolg gibt der Zusammenarbeit recht: „Ich war seit November nicht mehr beim Arzt, das habe ich schon lange nicht mehr geschafft“, freut sich die Mödlingerin über das neue Lebensgefühl.

Schlitten wird repariert

Neben dem Training steht im August auch Materialpflege auf dem Programm. Der Schlitten, der unter dem Sturz in Lillehammer etwas gelitten hat („Es ist etwas gebrochen!“) wird hergerichtet und weiterentwickelt. „Wir wissen, dass wir am Start Aufholbedarf haben, die letzte Saison hat uns aber auch gezeigt, dass wir bei gewissem Eis und kalten Bedingungen Top-Material haben“, setzt Beierl auch in der kommenden Saison auf den von Nationaltrainer Wolfgang Stampfer gebauten Schlitten.

„Es bringt nichts, einen lettischen Schlitten zu kaufen, den der halbe Weltcup fährt.“ Jedenfalls angeschafft werden aber neue Kufen. „Die Saison startet heuer extrem spät für uns, was auf der einen Seite schade ist, weil ich gerne Rennen fahre, aber so haben wir genügend Zeit, um uns bestmöglich vorzubereiten.“