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Österreichischer Bob- und Skeletonverband

Eduard-Bodem-Gasse 6 / 3. OG
A-6020 Innsbruck

Nächster Schritt Richtung Olympia: Windkanaltests in Graz

Nächster Schritt Richtung Olympia: Windkanaltests in Graz

Innsbruck, 

13. September 2024

Auf der Suche nach jeder Hundertstelsekunde! Im Windkanal der Technischen Universität Graz wurde Österreichs Skeleton-Team fündig. „Bei Aerodynamik wollen wir in Zukunft nichts mehr dem Zufall überlassen“, erklärt Skeleton-Nationaltrainer Michael Grünberger, der an die Olympischen Winterspiele 2026 und darüber hinaus denkt.

Noch sind 511 Tage Zeit bis zur Eröffnungsfeier 2026 Milano Cortina. Grünberger will jeden einzelnen davon nutzen: „Janine Flock hat 2018 in Pyeongchang die Olympia-Medaille um zwei Hundertstelsekunden verpasst. So etwas passiert uns nicht noch einmal, diese Hundertstel finden wir!“

Zum Beispiel im Institut für Strömungslehre und Wärmeübertragung an der Technischen Universität Graz. Österreichs Skeleton-Team mit Janine Flock, Julia Erlacher, Samuel Maier und Alexander Schlintner legte sich dort unter der Leitung von Assistenz-Professor Dipl.-Ing. Dr. Christoph Irrenfried und seinem engagierten siebenköpfigen Team auf die Schlitten. Rennanzug, Helm, Startschuhe, die Position am und der Schlitten selbst wurden aerodynamisch abgecheckt. Vergleichswerte gab es nur bei Janine Flock, die vor den Olympischen Spielen 2022 einmal in den Genuss eines Windkanaltests kam, für den Rest der Truppe war es die Windkanal-Premiere.

„Extrem wichtig für uns und für die Professionalisierung in unserem Sport. Wir liegen frei am Schlitten, da ist die Aerodynamik unseres Materials und unserer Position entscheidend. Meine Position kann ich tatsächlich nach diesem Test optimieren, ich muss diese Erkenntnisse aber natürlich auch auf die Bahn bringen“, erklärt Janine Flock. In der Vorsaison hat die zweifache Skeleton-Gesamtweltcupsiegerin leidlich Erfahrung mit knappen Hundertstelentscheidungen gemacht. Beim Heim-Weltcup in Igls fehlte eine, in Lillehammer sechs Hundertstelsekunden auf Platz drei. Bei der Europameisterschaft in Sigulda war es ebenfalls nur eine Hundertstel, die zur zwölften EM-Medaille in Folge gefehlt hatte.

„Wir wollen uns im Bereich Aerodynamik nichts mehr vorwerfen können. Das muss Teil unserer Vorbereitung werden wie beim Rodelverband oder beim ÖSV“, erklärt Michael Grünberger, der hier auch Synergien auf Verbandsebene nutzt. „Wir planen weitere Windkanaltests, haben dafür auch bei der Bundes-Sport GmbH ein Technologie-Projekt eingereicht. Für diesen ersten Test in Graz ist unser Bob- und Skeletonverband dankenswerterweise in Vorleistung getreten.“

Pläne bis Olympia 2030

Die Pläne gehen jedenfalls schon weit über 2026 hinaus. „Wir denken schon in Richtung Olympia 2030 in Frankreich. Da wird auf meiner absoluten Lieblingsbahn in La Plagne gefahren. Bis dorthin werden wir einen Schritt nach dem anderen setzten, auch was die Optimierung unserer Schlitten betrifft.“

Die nächsten Schritte führen das Skeleton-Team am Montag zu unseren deutschen Nachbarn nach Oberhof, wo weitere Starteinheiten auf Eis am Plan stehen. „Wir werden dort auch gleich unsere Rennanzüge auf die Erkenntnisse aus dem Windkanal anpassen lassen. Die Firma ist nur eine Autostunde von Oberhof entfernt“, erzählt Grünberger.

Am 19. Oktober folgt der zentrale Leistungstest für alle Bob- und Skeleton-Athlet:innen in der WUB-Halle in Innsbruck auf der 60-Meter-Indoor-Bahn und auf unserer Anschubbahn in Unterberg. Von 21. bis 31. Oktober steht dann das Trainingslager auf der Olympiabahn in Lillehammer auf dem Programm.